About project
Žofinka wird zu einem Ort für Menschen – Familien mit Kindern, junge Unternehmer, ältere Bewohner und Studenten. Der Entwurf präsentiert ein neues Stadtviertel mit einer klaren Identität, einer lesbaren Struktur und einem angenehmen Umfeld für alle Generationen. Das Konzept betont die Nachhaltigkeit, die Zugänglichkeit und die Verbindung zu natürlichen Elementen wie dem Fluss Ostravice und der Umgebung.
Der Grundgedanke der Stadtgestaltung von Žofinka ist eine lesbare und natürliche Orientierung im Raum. Die räumliche Organisation basiert auf klaren Linien, die durch Orientierungspunkte und visuell nachvollziehbare Anhaltspunkte definiert sind, die die Bewegung und Orientierung in dem Gebiet erleichtern. Das städtebauliche Konzept betont einen sozial verantwortlichen Ansatz, die Diversifizierung des Wohnungsangebots und die effektive Nutzung der natürlichen Merkmale des Gebiets, einschließlich des Geländes und der vorhandenen Vegetation. Diese Aspekte verbinden sich zu einem attraktiven und funktionalen Ort zum Leben.
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Klient
Pod Žofinkou Holding a.s.
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Jahr
2025
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Lokalität
Ostrau
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Größe
410 951 m2
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Autoren
Ján Antal
Kristýna Stará
Juraj Biroš
Oksana Džabarjan
Silvia Snopková
Dora Halamová -
Mitautoren
Marko & placemakers
Petr Ivasienko -
Visualisierung
Dousek – Záborský
Alles
URBANISM
Das neue Viertel in der Ortschaft Žofinka funktioniert nicht als isolierte Enklave, sondern fügt sich ganz natürlich in die bestehende städtische Struktur ein. Trotz des zerklüfteten Geländes und der infrastrukturellen Barrieren, die das Gebiet begrenzen, verwandelt das Viertel diese scheinbaren Grenzen in Werte und Vorteile. Die Verbindung mit den bestehenden Teilen der Stadt ist ein grundlegendes Prinzip für die Entwicklung des Gebietes.
Das grundlegende strategische Prinzip besteht darin, das Gebiet durch ein Paar städtischer Hauptachsen zu verbinden. Diese Achsen sind zum einen auf das Zentrum von Ostrava und Dolní Vítkovice ausgerichtet, zum anderen verbinden sie den Bahnhof und das Geschäftszentrum mit dem Flussufer von Ostravice. Die Geländemodellierung trägt zu einer besseren Orientierung im Raum bei und fördert die visuelle Verbindung mit der weiter entfernten Umgebung. Am Schnittpunkt der Hauptachsen entstehen wichtige Knotenpunkte, die zu den natürlichen, sozialen und verkehrstechnischen Zentren des neuen Stadtteils werden.
Die Inspiration durch die Struktur des ursprünglichen Landschaftsmosaiks spiegelt sich im Konzept des Gebiets wider. Dieses Mosaik, das von Industriekomplexen übernommen wurde, wird nun durch die Parallelität mit dem vorherrschenden Straßennetz und einer neuen Stadtlandschaft wiederbelebt – eine Kombination aus unterschiedlich großen Blöcken, die in das zeitgenössische städtische Umfeld eingebettet sind. Dieses Element verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und wird zur Grundlage für die Schaffung einer neuen kohärenten Struktur.
Das Zentrum des Viertels ist eine Parkanlage, die mit dem grünen Ring und den Zugangswegen zum Flussufer verbunden ist und den Erholungswert sowie den ökologischen und ästhetischen Wert der städtischen Umgebung erhöht.
Diagramm
ARCHITEKTUR
Flexibilität ist heute eines der wichtigsten Prinzipien der Stadt- und Quartiersplanung. Angesichts des langfristigen Charakters des Projekts, das für eine Bauzeit von etwa 30 Jahren ausgelegt ist, ist die Fähigkeit zur Anpassung an sich ändernde soziale, wirtschaftliche und räumliche Bedürfnisse gewährleistet. Dieser Ansatz ermöglicht es der Stadt, auf aktuelle Herausforderungen und künftige Veränderungen zu reagieren, und stellt sicher, dass das entstehende Umfeld über mehrere Jahrzehnte hinweg funktional und relevant bleibt.
Die Grundlage des Entwurfs ist ein moderner und variabler Stadtblock, der eine universelle Matrix der Stadt schafft. Dieser Block kombiniert eine vielfältige Gebäudetypologie, eine ausgewogene Mischung von Eigentums- und Besitzverhältnissen, großzügige integrierte Grünflächen und ein aktives Erdgeschoss mit Dienstleistungen, die den täglichen Bedarf der Bewohner decken. Die modulare und flexible Konstruktion ermöglicht eine einfache Konfigurierbarkeit und Optimierung des Raums.
Die Dimensionen der Straßen und Gebäude sind auf den menschlichen Maßstab abgestimmt, um ein angenehmes und funktionales Lebensumfeld zu schaffen. Wahrzeichen dienen als Orientierungspunkte im Raum und tragen zu einer dynamischen und vielfältigen Stadtlandschaft bei. Die Architektur legt Wert auf Erschwinglichkeit, Qualität und soziale Nachhaltigkeit und schafft so die Grundlage für eine langfristig prosperierende und ausgewogene Stadt.
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VERTEILUNG VON FUNKTIONEN UND DIENSTLEISTUNGEN
Das Projekt hat den Ehrgeiz, nicht ausschließlich eine monofunktionale Wohnzone zu sein, sondern wird durch verschiedene Wohnformen sowie andere Funktionen bereichert, die ein lebendiges, dynamisches und flexibles Stadtviertel schaffen. Die Konzentration auf verschiedene Wohnformen – von Studenten-, Senioren-, Miet- und Eigentumswohnungen bis hin zum individuellen Hausbau am Flussufer von Ostravice – ermöglicht es verschiedenen Gruppen von Bewohnern, je nach ihren Bedürfnissen und Vorlieben eine geeignete Wohnung zu finden.
Der Vorschlag umfasst auch ein neues Schulgebäude mit einer Sporthalle, das am südlichen Rand des Gebietes liegen wird, so dass eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr und den Autoverkehr sowie die Erreichbarkeit zu Fuß aus allen Teilen des Gebietes gewährleistet ist.
BLAU-GRÜNE INFRASTRUKTUR
Das Grundprinzip ist die Unterstützung des lokalen Wasserkreislaufs, die Wasserreinigung und die Unterstützung von Vegetationselementen für mikroklimatische Funktionen, insbesondere die Kühlung des Gebiets. Aufgrund der komplexen Entwässerungsbedingungen wird das Wasser in den HDV-Gebäuden zurückgehalten und auf geregelte Weise in die zentrale Grünachse abgeleitet – in Trockenpolder, die die natürliche Morphologie des Gebiets nutzen. Die Polder werden für die kurzfristige Rückhaltung von Regenwasser ausgelegt, d.h. ohne permanenten Wasserstand, und das Wasser wird anschließend in den Fluss Ostravice abgeleitet. Das durch den Bodenfilter aufbereitete Wasser kann durch vertikale Bohrlöcher gepumpt werden, die durch undurchlässige Bodenschichten führen würden.
Bei Gebäuden und Oberflächen der Verkehrsinfrastruktur liegt der Schwerpunkt auf der Vermeidung von Regenwasserabfluss durch begrünte Dächer und teilweise oder vollständig durchlässige Oberflächen. Für die Straßenentwässerung werden unterirdische Gräben mit Struktursubstrat und Baumbepflanzung als primäres Entwässerungssystem verwendet. Regenwasser, das nicht von Bäumen genutzt wird, wird kontrolliert durch ein System von nachgeschalteten Strukturen in einen zentralen Park geleitet. Das Wasser fließt über klar definierte Wege ab und schützt so Eigentum und wichtige Infrastruktur.
ÖFFENTLICHE RÄUME
Untere und Obere Žofinka, zwei in einen grünen Ring eingebettete Gebiete, die durch einen zentralen Park miteinander verbunden sind, der das Gebiet mit dem Stadtzentrum und der Uferpromenade verbindet und an dessen Spitze an der gemeinsamen Grenze eine Grundschule steht, ein Ort für Bildung und Sport.
Die öffentlichen Räume sind in dem entworfenen Gebiet hierarchisch und räumlich gestaffelt. Ein übergeordnetes Straßennetz für den individuellen und öffentlichen Verkehr, für Fußgänger und Radfahrer durchzieht das Gebiet, von dem sich in beiden Teilen Anliegerstraßen abtrennen, die lebendige Straßenräume mit einem aktiven Parterre bieten, an die Knotenpunkte angeschlossen sind – die Zentren der einzelnen Stadtteile, die Zentren der Gemeinde. Die Hauptplätze sind mit den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel verbunden. Die Lösung minimiert die Zahl der Straßenkreuzungen und maximiert die autofreien Zonen.
Der Hauptplatz stellt den zentralen Identifikations- und Sozialraum des Viertels dar. Die aktive Zone des Platzes „schwappt“ räumlich und funktional von der Straßenbahnhaltestelle am Boulevard in den Innenraum über, dessen dominierendes Element ein monumentales Wasserspiel ist. Der Platz ist als autofreie Zone konzipiert. Sein offener Charakter ermöglicht das ganze Jahr über eine flexible Nutzung für verschiedene Aktivitäten.
Der zentrale Park ist als verbindendes Element zwischen zwei Ebenen – dem oberen und dem unteren Teil von Žofinka – konzipiert und stellt den wichtigsten Aktiv- und Erholungsraum des gesamten Viertels dar. Sein Charakter wird durch ein hügeliges, modelliertes Terrain mit einem natürlichen und informellen Ausdruck geprägt. Der Park umfasst auch kleinere Spielplätze für Kinder.
Der Nordpark ist ein bestehendes Naturgebiet zwischen Žofinka und Nová Karolina. In diesem Gebiet verstärken wir den natürlichen Charakter der Landschaft. Das Gebiet des Nordparks ist für keinen Zweck programmiert und ist in erster Linie für spontane Erholungsaktivitäten gedacht.
Die Gestaltung des Campus basiert auf dem Prinzip der Verbindung der Lernumgebung mit der Landschaft und der Gemeinschaft. Schlüsselelemente des Konzepts sind die Integration von Grünflächen, die multifunktionale Nutzung von Außenbereichen und die Offenheit gegenüber der Gemeinschaft. Der Campus liegt an der Spitze eines grünen Herzens, das die Schule auf natürliche Weise mit ihrer Umgebung verbindet.
Der städtische Boulevard Dlouhá Míle ist ein wichtiger Teil der Identität des neuen Stadtteils. Seine klar definierte lineare Infrastruktur sorgt für die notwendigen Verkehrs- und Dienstleistungsverbindungen zwischen dem Stadtteil und dem Zentrum von Ostrava und Dolní Vítkovice und verleiht ihm einen starken städtischen Charakter. Der Boulevard wird durch eine Fahrradinfrastruktur ergänzt und von einer markanten Baumallee gesäumt.
Der Bahnhofsplatz ist auch ein wichtiger Eingangsbereich für das neue Viertel. Der Platz wird von einem solitären Hochhaus in der Nähe des Bahnhofs dominiert und wird so zu einem identifizierenden urbanen Element des Ortes.
Die einzelnen Straßenräume sind so gestaltet, dass sie ein einzigartiges Gefühl der Nähe und ein gemeinsames urbanes Zuhause schaffen. Wir minimieren Verkehrskreuzungen und gestalten sichere Fußgängerzonen mit visueller Klarheit und intuitiver Wegführung. Ausreichende Straßenbreiten ermöglichen nicht nur eine optimale Beleuchtung und die Einbindung von Fahrradwegen, sondern auch die Integration von Baumpflanzungen und Grüngürteln mit Sammelgräben zur Regenwassersammlung und -rückhaltung.
Die Innenhöfe der einzelnen Wohnblöcke umfassen zentrale Gemeinschaftsbereiche mit Spiel- und Entspannungszonen sowie private Vorgärten. Die gesamten Innenhofgärten sind bis zum ersten Stockwerk erhöht, wodurch ein separater Außenbereich ausschließlich für die Bewohner entsteht.